Tomáš Halík ist ein tschechischer Soziologe und katholischer Priester. Er wurde am 1. Juni 1948 in Prag geboren und wuchs in einer atheistischen Familie auf. Er studierte Soziologie an der Karls-Universität in Prag und schloss sein Studium 1972 ab.
Nach dem Studium trug Halík maßgeblich zur Gründung des Tschechischen Christlichen Friedensdienstes bei und war auch an der Unterstützung dissidenter Bewegungen in der damaligen Tschechoslowakei beteiligt.
Im Jahr 1978 wurde er zum Priester geweiht und begann seine Tätigkeit als Seelsorger in Prag. Nach dem Fall des Kommunismus engagierte er sich in der Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa sowie im interreligiösen Dialog.
Halík wurde 2008 mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet, einer der angesehensten Auszeichnungen in den Bereichen Religion und Spiritualität. Er ist Autor mehrerer Bücher, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, darunter "Geduld mit Gott" und "Nachtmärchen".
Als intellektueller Denker beschäftigt sich Halík mit Fragen des Glaubens und Zweifels, des Dialogs zwischen Religionen und Atheismus und der Rolle der Kirche in der modernen Gesellschaft. Er wird oft als eine Stimme des progressiven Katholizismus in Osteuropa angesehen.
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